Wie klingen Worte? – Wenn Sprache und Musik kommunizieren

Über „Farbenwörter“ mehr Zielgruppen erreichen

Sprache und Musik haben mehr gemeinsam, als man auf den ersten Blick vermutet. Beide funktionieren als kommunikative Systeme: Komponist:innen und Autor:innen senden Botschaften – Hörer:innen und Leser:innen reagieren darauf.

Andreas Förster, ausgebildeter Musiker, Metallblasinstrumentenmachermeister und heute Experte für Unternehmenskommunikation, hat diesen Gedanken auf die Sprache übertragen. Das Ergebnis: der Sound-Check – ein Analyse-Tool, das auf einem semantischen Differential basiert. Der Sound-Check macht sichtbar, wie ein Text auf Leser:innen wirkt.

Mehr darüber aus dem Institut der Verständlichkeit

In seinem Beitrag Fühle sie, benutze sie, begehre sie… in „Das Musikinstrument“ – einst Fachmagazin für Instrumentenbau, Musikwissenschaft und Musikalienhandel, zeigt Andreas Förster, wie man mit der richtigen Kundenansprache hochwertige Musikinstrzumente neu positionieren kann und durch den Einsatz von "Farbenwörtern" mehr Zielgruppen erreicht.  

Auszug aus dem 1. Teil seines Workshops:
Ein Bild sagt mehr als 1.000 Worte. Und Worte mit hohem Emotions- und Bildgehalt können tausende Assoziationen auslösen. Über 200.000 Stichwörter umfasst das große Wörterbuch der deutschen Sprache. Aufmerksamkeit und Relevanz entscheiden über den Erfolg Je gewöhnlicher die Wortwahl eine Botschaft wirkt, desto mehr sinkt die Aufmerksamkeit. Hat etwas Ungewöhnliches und Neues Interesse geweckt, ist das noch keine Garantie, den Empfänger mit der Botschaft zu überzeugen. Das Neuartige bekommt dann eine hohe Aufmerksamkeit geschenkt, wenn der typologische Nutzen erkannt wird. Je nach Typus wird der Vorteil unterschiedlich wahrgenommen. Der Rationalist sieht zum Beispiel den Nutzen, wenn das Neuartige einem logischen Zweck dient. Der Emotionale nimmt den Nutzen wahr, weil er das Gefühl hat, dass er mit dem Angebot attraktiver wirkt.

Das Problem: Wer sagt uns, wie Musiker oder Instrumentenmacher „ticken“? Gibt es den Trompeter und den Meister? Wie viel verschiedene Hornisten-Typen mag es wohl geben? Und wodurch unterscheiden sich Posaunisten untereinander? Milliarden Individuen leben auf der Erde. Jeder Fingerabdruck ist einzigartig. Das macht die Kommunikation auf den ersten Blick so schwierig. Doch Komplexes lässt sich auch auf einfaches reduzieren. Welcher Typ sind Sie?

Orientieren wir uns an den Grund-Typologien und den vier Grundfunktionen der Sprache. Vier Farbcodes schaffen die Brücke zwischen Wörtern und Zielgruppen. Es geht nun darum, die Stellschrauben durchgängig in sämtlichen Bereichen so lange zu drehen, bis alles synchron läuft: überzeugenden Nutzen, glaubwürdiges Vertrauen, ideenreiche Erlebniswelt und begehrenswerte Attraktivität. Das Ziel: Eine konsistente Unternehmenskommunikation anwenden, die im Stil konform zur Marke und gerecht zur Zielgruppe ausgerichtet ist.

Sein Fazit: 
Worte lösen Emotionen aus und wecken wie Musik in uns Gefühle. Gedichte von Schiller oder Goethe sind „Musik“ in unseren Ohren, während Opern ganze Geschichten erzählen. Wirkungsvolle Kommunikation heißt für den Instrumentenbau: sämtliche Prozesse durchdenken, übergreifend von der Produktentwicklung über die Werbung bis hin zum Kauferlebnis oder in der Werkstatt vor Ort. Mit der beschriebenen Strategie und Methode lassen sich Prozesse des typischen Wahrnehmens und der Entscheidungsfindung der Kunden vorhersagen. Wer die Muster durchschaut, kann diese zu seinen Gunsten nutzen. Mit einem unverwechselbaren Auftritt gelingt es, sich nachhaltig vom Wettbewerb abzusetzen.

Viel Erfolg
 

© Andreas Förster 2025 | Alle Rechte vorbehalten.

Wir benötigen Ihre Zustimmung zum Laden der Übersetzungen

Wir nutzen einen Drittanbieter-Service, um den Inhalt der Website zu übersetzen, der möglicherweise Daten über Ihre Aktivitäten sammelt. Bitte überprüfen Sie die Details in der Datenschutzerklärung und akzeptieren Sie den Dienst, um die Übersetzungen zu sehen.